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Herbstausflug vom 28. September 2017

Mümliswil, Museum Haar und Kamm


Organisation Edi Vaihinger

Bericht und Foto Joe Huber



Der Treffpunkt für die Fahrt mit dem Reise-Car war auch dieses Jahr wie gewohnt, an der Oppenheim-Strasse mit unserem Chauffeur Kurt Ritter. Zeitig um 08:00 Uhr, fuhren wir mit 17 Turnerkollegen und 14 Frauen- und Lebens-Partnerinnen an Bord in Richtung Mümliswil los. Unser erstes Tagesziel war das Museum “HAARUNDKAMM“ in Mümliswil, wo wir mit Kaffee und Gipfeli, erwartet worden waren.

In der Empfangshalle des Museums begrüsste uns eine gastfreundliche Dame - Frau Charlotte Portmann -. Nachdem der Kaffee mit den Gipfeli serviert worden war,  erläuterte sie uns den geschichtlichen Entstehungsprozess des Museums, welches aus der früheren Kammfabrikation im Guldental hervorgegangen war.

Unsere Reisegesellschaft wurde in zwei Besuchergruppen aufgeteilt, welche jeweils einer der beiden Ausstellungs-Räume besuchten. Dabei handelt es sich um einen Raum, welcher die Geschichte der Firma, sowie viele Exponate von hergestellten Gegenstände, aufzeigt. Und beim zweiten Raum befand sich die Fabrikationsstätte. Dort konnten die Original-Maschinen und Handwerkzeuge besichtigt werden, welche zur Herstellung von den kunstvollen Luxusgütern, im Gebrauch standen. Geführt wurden die beiden Besuchergruppen durch die beiden Frauen: Frau Charlotte Portmann sowie Frau Liselotte Altermatt. Sie zeigten uns die beiden Ausstellungs-Sektoren in eindrücklicher Weise, mit viel Sachkenntnis und Emotionen. Auf diese Weise versuchten die beiden Frauen bei ihrer Präsentation, uns Besucher der Ausstellung in die Vergangenheit der früheren Kammfabrikation zurück zu versetzen.   


Diese Ausstellung vermittelte uns auch Eindrücke, wie die Menschen ihr Brot fürs Leben als Fabrikarbeiter zu jener Zeit, hart verdienen mussten. Die Arbeit war monoton - Tag für Tag die gleichen Arbeitsabläufe, und dies bei 12 Stunden am Tag und sechs Tage die Woche. Gleichzeitig wurde auch veranschaulicht, wie die frühere Oberschicht von reichen und adligen Bürgern in aller Welt, solch kunstvolle Handwerksgegenstände liebten und  besitzen wollten. Der Besuch des Museums HAARUNDKAMM war äusserst interessant wie informativ. Die drei Frauen, welche uns durch das Museum führten, sowie beim Buffet bedienten, tätigten einen äusserst guten Job mit viel Engagement und Freude. Vielen Dank an dieser Stelle.  

Verschiebung vom Museum HAARUNDKAMM zum Rest Krone in Laupersdorf

Es ist Zeit geworden und der Wechsel von dem Museum HAARUNDKAMM zum Restaurant Krone in Laupersdorf, ist angesagt. Dort wurden wir zum Mittagsessen erwartet. Demzufolge stiegen wir in unseren Reisebus und fuhren los. In Laupersdorf angekommen, erwartete uns beim Rest. Krone bereits Frau Susi Bader, Wirtin des Gasthauses. Sie führte uns nach persönlicher Begrüssung in die Gaststube. Ein stilvoll gedeckter Tisch lud zum Mittagessen und zum Verweilen ein.

Zuerst wurde der Trank serviert und bald folgte auch das Essen. Ohne jetzt im Einzelnen auf das Menu einzugehen, eines steht fest, es liess keine Wünsche offen. Es mundete ausgezeichnet und dem Wirt, Peter Bader, kann man nur einen grossen Kranz winden. Es war ausgezeichnet, schmackhaft und fein gekocht.  

Dementsprechend ist auch die Stimmung im Speisesaal gestiegen und es fanden viele Gespräche unter der Turnergesellschaft statt.     

- Einszweidrei im Sauseschritt, läuft die Zeit, wir laufen mit (W. Busch) -  

Es war bereits 14:30 Uhr geworden und das Tages-Programm liess uns ein weiteres Mal von der gemütlichen Atmosphäre, Abschied zu nehmen. Die Fahrt ging weiter nach Laufen. Im Städtchen angekommen, hatten wir bis 17:00 Uhr zu unserer freien Verfügung. Was liegt näher als an der Hauptstrasse in der Altstadt, die Konditorei Zemp, aufzusuchen. Auch dort ergab es ein Stelldichein bei einem kühlen Bier und die Heimfahrt nach Basel erfolgte nur all zu schnell.

Für das Tagesprogram war Edi verantwortlich und diese Verantwortung glaube ich, kann er ruhig tragen. Es war alles gut organisiert, Patzer waren keine aus zu machen, dem zu folge, kann er den nächsten Ausflug wieder an die Hand nehmen. Wir verdanken ihm für den tollen Tag, den wir erleben durften und hoffen auf ein weiteres Mal.

Die Uhr zeigt 17:00 Uhr, unser Bus-Chauffeur, Kurt startet den Motor und die Heimfahrt konnte beginnen. Auch ihm ein herzliches Dankeschön für die sichere und gute Fahrt, die er uns geboten hatte - auch er wird auf keinen Fall ausgewechselt – bei uns ist er seinen Job sicher, Danke.





Die Geschichte zur Kammfabrikation in Mümliswil in einer kurzen Zusammenfassung  veranschaulicht:


www.haarundkamm.ch

- Kammfabrik Mümliswil

- Druckversion “Geschichte der Kammfabrikation im Guldental“



Die Entstehungszeit reicht bis ins 18. Jahrhundert zurück. Ueber 160 Jahre blieb das Gewerbe in den Händen der Familie Walter. Als Bauernsohn mit Urs Joseph Walter, geb. 1759, erlernte er auf beschwerlichem Weg, den Beruf als “Strählmacher“. Nach den Gesellenjahren, kehrte er im Jahr 1792 nach Mümliswil zurück, und erbaute ein Haus mit einer Kammmacherwerkstatt. Dort fand seine elfköpfige Familie ein Zuhause.

Beim Familienbetrieb arbeiteten zwei seiner Söhne. Urs Viktor Walter, der älteste übernahm im Jahr 1819 die elterliche Werkstatt. Bereits in den Jahren 1830/40 beschäftigte Urs Viktor Walter 12 und in den nächsten Jahrzehnten 35 Arbeiter.


Vom Handwerk zur Industrie kam es durch den Nachfolger August Hadolin Walter, einem Sohn von Urs Viktor. Es wurde ein weiteres Fabrikgebäude in den Jahren 1862/63 realisiert. Vier Jahre später erwarb er die Liegenschaft der früheren Papiermühle und erstellt die erste moderne Kammfabrik in der Schweiz. Im Herbst 1870 realisierte man die Umstellung vom reinen Handwerksbetrieb zur mechanischen Herstellung von Produkte.

Das Material zur Herstellung von Strählen, Steckkämmen, Pfeifenmundstücken, Messergriffe, Brieföffner und Schnupftabakdosen, bestand aus Kuh- und  Büffelhörner, sowie Schildpatt von Wasser-Schildkröten. Die Belegschaft der Firma wuchs dazumal auf über 120 Personen an. Durch den Freitod des Firmengründers, August Walter, erst 27 Jährig, welcher keinen Ausweg aus der finanziellen Nöten mehr sah, wurden die Geschicke der Firma vorübergehend durch die Gemeinde Mümliswil übernommen.  


Der Aufschwung unter Otto Walter –Obrecht, Direktor, einem Urenkel des ersten Kammmachers, ermöglicht eine neue Geschichtsschreibung. Im Jahr 1890 waren es bereits 117 und um die Jahrhundertwende deren 240 Arbeiter und Arbeiterinnen, die beschäftigt werden konnten.


Der erste Kunststoff hielt gegen Endes des 19. Jahrhunderts als neues Material Einzug. Die teuren edlen Materialien, wie Schildpatt - der Preis lag bei fünf Franken pro Gramm -  waren nicht mehr konkurrenzfähig und wirtschaftlich.


Die Explosionskatastrophe vom 30. September 1915, traf die Kammfabrikation schwer. Zur Zeit der Explosion befanden sich 200 Arbeiter in den verschiedenen Betriebsgebäuden. Für 32 von Ihnen kam jede Hilfe zu späht. Viele Kinder und Frauen wurden zu Weisen und Witwen. Der Fabrikdirektor, Otto Walter –Obrecht, versuchte durch Abfindungszahlungen die fehlenden Sozialversicherungen zu ersetzen.

Bereits ein Jahr später konnte der Betrieb im neu erstellten Gebäude, wieder aufgenommen werden. Drei Jahre später verzeichnete die Firma mit 400 Arbeitnehmer, den höchsten Mitarbeiterstand. Mit der veränderten Haartracht der Frauen - Bubikopf-Schnitt -, sowie durch die Weltwirtschaftskrise vor dem Zweiten Weltkrieg, ging jedoch der Umsatz stark zurück. Der Direktor Otto Walter –Obrecht, zog sich nach der Explosionskatastrophe immer mehr von der Firma zurück und überliess die Geschäftsführung seinen Söhnen, Adolf und Max.


Ab 1951 waren die Firmen nicht mehr im Besitz der Familien Walter. Durch den Preisdruck und der wirtschaftlichen Berg- und Talfahrten konnte sich die Firma noch bis ins Jahr 1990 halten, danach ging sie in den Konkurs.



Euer Aktuar Joe Huber



Ps. Das Nachlesen der Firmengeschichte unter der obenerwähnten Adresse, ist empfehlenswert.  

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